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DAV Garching

Dem Karl eine geeist

Bericht von Harald Breitkreutz, Tourendatum 02.06.2012

Zusammenfassung:

Ziele:

Berg Eiskarlspitze: Aus der Eng über die Hochglückscharte

Team:

Harald Breitkreutz
Bernhard Muschler

Daten:

Aufstieg 1.410 Höhenmeter
5:45 Std.
6,2 Kilometer
Abstieg 1.410 Höhenmeter
3:15 Std.
6,2 Kilometer

Detaillierter Bericht:

02.06.2012
Berg Eiskarlspitze:

Skitour: Aus der Eng über die Hochglückscharte
Aufstieg 1.410 Höhenmeter
5:45 Std.
6,2 Kilometer
Abstieg 1.410 Höhenmeter
3:15 Std.
6,2 Kilometer
Verhältnisse: (Gut)
Wertung: (Aussergewöhnlich)
Verhältnisse: Noch einiges an Schnee, allerdings überraschen wenig in der Rinne zur Scharte. Durchgehende Abfahrt bis zum Kirchl noch ein paar Tage möglich, im Aufstieg schon zwei kurze Tragestellen. Grat zur Eiskarlspitze an allen relevanten Stellen schneefrei, die Wechten hielten sich meist in der Südflanke auf. Pickel dennoch stellenweise angenehm. Morgens regnerisch, später aufgelockert bewölkt und sonnig. Teils starker Wind.
Bericht:
Zum Saisonabschluss nochmal in die Hochglückscharte, und weil wir da erst vor zwei Wochen zuletzt waren, also Bonus noch den Weg zur Eiskarlspitze ausprobieren. Das war der Plan, der Plan war gut, und seine Umsetzung ebenfalls.

Nach kleinen Problemen mit dem Wecker meinerseits kamen wir erst um kurz nach 7 in der Eng an. Dort packten wir die Skier auf den Rucksack und traten den Weg über die Engalmen bis hinauf unter die Eiskarln an, wo es auch den ersten Schnee gab.

Skier angeschnallt und dann in vielen Spitzkehren den steilen Weg direkt unter den Eiskarln hinauf. Der gemütliche Weg über den Lärchschoaß war mangels Schnee erst nach ungefähr der Hälfte möglich. Harscheisen waren eine willkommene Hilfe.

Dann weiter über die übliche Aufstiegsroute hinauf bis unter den Eingang zur östlichen Rinne. Skidepot. In der Rinne nur noch relativ wenig Schnee, aber immer noch problemlos bis zur Scharte begehbar. Bis hierher etwa 3:30.

In der Scharte tauschten wir die Skischuhe gegen Bergschuhe und machten uns auf den Weg Richtung Eiskarlspitze. Zunächst über grasige Schrofen hinauf zum Grat. Über diesen auf einen kleinen Kopf (I, kurz in die Nordflanke ausweichen) und hinunter in eine weitere Scharte (I) in der sich südlich Überreste einer alten Steiganlage befinden. Jenseits wieder hinauf auf einen sehr schönen Gratkopf (II). Es folgt die berühmte Reitstelle, die jedoch besser zu bewältigen ist wenn man die kleinen festen Tritte in der Südflanke nutzt und sich mit den Händen am scharfen Grat festhält (II). Ein traumhaft schönes Gratstück in überaus solidem Fels.

Jenseits wieder hinab in eine kleine Scharte (I) und Querung nach links zu eine Steinmann. Über den Rücken wieder hinauf auf den Grat (I). Es folgt ein längeres fast waagrechtes Gratstück. Entgegen der Beschreibung im AV-Führer kann man dieses wunderbar immer auf der Gratschneide bleibend zurücklegen (etwas ausgesetzt, hohe Trittsicherheit nötig), ein Ausweichen in die brüchige Südflanke ist nicht nötig.

Der nächste Grataufschwung besteht aus relativ festem, aber schuttbedecktem Geschröf (I) und ist vor allem im Abstieg am Rückweg etwas unangenehm. Den Aufschwung hinauf und weiter zu einem Felsturm. Einen Absatz hinauf (II) und über ein etwas ausgesetztes Band (I) in die Nordflanke. Durch eine kurze Rinne wieder hinauf auf den Grat (I). Wenig später das gleiche Spielchen nochmal: Über ein ausgesetztes Band 10m in die Nordflanke (II) und durch eine Rinne zum Grat zurück (I). Nun über den Grat in wenigen Metern zum Vorgipfel.

Vom Vorgipfel aus weiter über den Grat, eine kurze, ausgesetzte Stelle überwindend zum Gipfel.

Wo genau der Gipfel ist konnten wir leider nur erahnen, denn bei uns war alles noch meterhohen Wechten begraben. Dennoch fanden wir ein nettes, halbwegs windgeschütztes und aussichtsreiches Fleckchen an der Einmündung des Nordgrats. Nur Gipfelsteinmann (und damit Gipfelbuch) waren nicht auszumachen. Auch das anscheinend vorhandene kleine Gipfelkreuz hielt sich gut versteckt.

Erstaunlicherweise ist die Beschreibung der Route im AV-Führer (14. Auflage) sehr akkurat, und entgegen aller Gewohnheit werden die Schwierigkeiten nicht unter- sondern eher übertrieben dargestellt. Der Grat ist ein echtes Glanzstück unter den Karwendelgraten und wirklich schön zu gehen. Wir haben knapp 2 Stunden von der Scharte zum Gipfel benötigt, etwas länger als die im Führer angegeben 1.5h. Könnte damit zusammenhängen dass wir bedingt durch zahlreichen Wechten und Schneefelder öfter mal den Pickel auspacken mußten.

Rückweg über den Grat zurück zur Scharte. Skischuhe an, Rinne runter, Skier an und dann herrliche, tragefreie Abfahrt bis hinunter zum Felsen am Kirchl. Für die späte Uhrzeit (15 Uhr) und Jahreszeit noch wirklich sehr guter Schnee. Skier wieder auf den Rücken und hinab in die Eng zum Saisonabschluss-Spezi an den Engalmen.

Eine super Tour an einem super Tag mit super Wetter und super Schnee. Hätte nicht besser sein können :-)
Harald Breitkreutz
Bernhard Muschler
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