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DAV Garching

Sonniges Karwendel

Bericht von Harald Breitkreutz, Tourendatum 13.08.2011

Zusammenfassung:

Ziele:

Berg Kühkarlspitze: Von Scharnitz
Berg Nördliche Sonnenspitze: Übergang von der Kühkarlspitze
Berg Südliche Sonnenspitze: Gratübergang vom Nordgipfel

Team:

Harald Breitkreutz
Bernhard Muschler

Daten:

Aufstieg 1.818 Höhenmeter
7:00 Std.
25,6 Kilometer
Abstieg 1.818 Höhenmeter
5:15 Std.
24,7 Kilometer

Bericht:

Mal was sonniges an einem weitgehen sonnigem Tag im Karwendel. Dennoch nicht zu unterschätzen, teils etwas heftiges Gelände (T6 / II+ / Bruch), lang und einsam. Karwendel für Liebhaber.  

Detaillierter Bericht:

13.08.2011
Berg Kühkarlspitze:

Bergtour: Von Scharnitz
Aufstieg 1.500 Höhenmeter
5:00 Std.
24,3 Kilometer
Abstieg 64 Höhenmeter
0:15 Std.
0,5 Kilometer
Verhältnisse: (Eher gut)
Wertung: (Aussergewöhnlich)
Verhältnisse: Recht frisch.
Bericht:
Parkplatz in Scharnitz, inzwischen 6€, absolute Frechheit (letztes Jahr 3€), dazu einen unbrauchbaren Verzehrbon im Wert von 2€ für die lokale Gastwirtschaft, der aber natürlich nur am selben Tag gilt (noch frecher) und natürlich nicht auf den Hütten, auf denen man eh vorbeikommen würde. Reine Abzocke. Dazu Regen, der nicht angekündigt war. Olé olé.

Mit dem Radl etwas verärgert um kurz nach sieben (fast ein bißchen spät) 19.5km und rund 350Hm (50Hm Gegengefälle) durch das Hinterautal zum Kasten und noch ein Stück ins Roßloch hinein, bis dorthin, wo der Weg zum letztenmal an den Moserkarbach hinführt. Hier Fahrraddepot.

Zu Fuß über den Bach und über den bekannten, sehr schönen Steig Richtung Moserkar. Dort wo der Weg den Bach überquert rechts ab und durch Latschengassen ins große Kühkar, eigentlich nicht zu verfehlen. Zwischendurch allerlei Getier, Spinnen, Kreuzottern, Schafe, Gämse, alles was das Herz begehrt (oder auch nicht). Weit das große Kühkarl hinauf, am besten immer in der Nähe der linken Begrenzung, hier gibt es noch Reste eines alten Weges, auf dem es sich viel besser läuft als im freien Gelände. Pause am oberen Karboden.

Am Boden weiter zu den kläglichen Überresten des in den 70er Jahren abgestürzten Flugzeugs. Nun überaus mühsam linkerhand das Schuttfeld hinauf bis kurz unter die Abbrüche. Querung nach links in schrofiges Gelände, über dieses weiter querend zum Südgrat der Kühkarlspitze (je nach Wegwahl Stellen I, teils brüchig). Über den Grat zum Gipfel.

Vom Gipfel mal wieder schöne Tiefblicke in die Eng. Routenstudium für den weiteren Aufstieg zur nördlichen Sonnenspitze, hat aber nicht so viel geholfen.
Harald Breitkreutz
Bernhard Muschler

13.08.2011
Berg Nördliche Sonnenspitze:

Bergtour: Übergang von der Kühkarlspitze
Aufstieg 250 Höhenmeter
1:30 Std.
0,9 Kilometer
Abstieg 50 Höhenmeter
0:30 Std.
0,5 Kilometer
Verhältnisse: (Eher gut)
Wertung: (Aussergewöhnlich)
Verhältnisse: Weitgehend sonnig, allerdings schwappen die Wolken von Norden gegen die Karwendelmauer. Einige hohe Wolkenfelder. Anspruchsvolles und anstrengendes Gelände.
Bericht:
Von der Kühkarlspitze auf dem Anstiegsweg wieder hinab zum Schuttfeld. Nun etwas mühsame Querung des Schuttfelds und kurzer Anstieg zur Scharte zwischen Sonnenspitzen und Kühkarlspitze.

Was den weiteren Anstieg angeht, so kann man getrost die meistem im Internet auffindbaren Beschreibungen ("rechts links rauf runter hinter vor Handstand Purzelbaum bla") vergessen! Die im AV-Führer ist mit Abstand die einfachste und zutreffenste, sie soll hier sinngemäß wiedergegeben werden:

Aus der Scharte durch Schutt auf deutlich erkennbaren Spuren in die Wand. Eine plattige Rinne an ihrer rechten Begrenzung etwa 20-30m hinauf (I), dann Querung nach rechts in ein Schartl (10m), nochmals Querung nach rechts in ein weiteres, tiefer eingeschnittenes Schartl (10m). Auf abschüssigem Band in die dahinterliegende Rinne, dann weit über hundert Meter diese größtenteils feste, mehrfach abgesetzte Rinne hinauf (II/II+) bis zu einem Querband wenige Meter unter dem Grat. Diesem folgt man über Schutt in nördlicher Richtung, dann rechts hinauf zu einer Scharte direkt südlich des Gipfels. Den letzten Absatz überwindet man links durch eine schmale, brüchige Rinne (II).

Zur Präzisierung mag noch folgendes hinzugefügt werden:
- Wenn die plattige Einstiegsrinne tiefer eingeschnitten in den Fels führt, ist man zu weit.
- Die in manchen Beschreibungen erwähnte "kaminartige Verschneidung (II+)" ist Teil des langen Rinnenanstieges
- Die lange Rinne ist an ihren Rändern brüchig
- Etwa 2/3 die lange Rinne hinauf gelangt man auf ein erstes Schuttband, das man ein Stück nutzt um vom rechten Rand wieder in die Rinnen hinein zu queren. Das ist nicht das Gipfelband! Nun auch nicht "links gerade hinauf" (III?) sondern weiter in der eigentlichen Rinne, tendentiell rechts haltend.
- In der Wand stehen ein Haufen Steinmänner / Steinmannüberreste an Positionen, an denen keinr hingehören
- Es gibt einige geschlagene Haken an denen man vermutlich zur Not abseilen kann
- NICHT in die Wand einsteigen, wenn schon eine Partie unterwegs ist! Ernsthafter Steinschlag ist in diesem Gelände sehr wahrscheinlich, und es ist wahrlich kein Spaß, wenn man die untere Partie ist.
- Die Rinne einzeln klettern, aber das ist hoffentlich eh klar.

Erster Eintrag dieses Jahr im Gipfelbuch. Allerdings waren wir wohl nicht die ersten Gäste, da im Gipfelbuch des Südgipfels noch zwei weitere Partien verzeichnet waren, die den Übergang zum Nordgipfel machen wollten. Vermutlich war das Buch einfach zu gut versteckt.

Schöner Rundblick. Der Gratübergang zum Südgipfel schaut beeindruckend aus, ist aber nicht besonders schwer und eigentlich sehr schön.
Harald Breitkreutz
Bernhard Muschler

13.08.2011
Berg Südliche Sonnenspitze:

Bergtour: Gratübergang vom Nordgipfel
Aufstieg 68 Höhenmeter
0:30 Std.
0,4 Kilometer
Abstieg 1.704 Höhenmeter
4:30 Std.
23,7 Kilometer
Verhältnisse: (Eher gut)
Wertung: (Aussergewöhnlich)
Bericht:
Vom Gipfel der Nördlichen Sonnenspitze durch den brüchigen Riss hinab zurück auf das Band in der Westflanke (II, brüchig, schwierigste Stelle des Grats). Den ersten Aufschwung umgeht man in der Westseite auf dem Schuttband, von hier direkt wieder zum Grat hinauf (II). Nun immer am Grat entlang, teils etwas brüchig und öfter mal ausgesetzt. An einigen Aufschwüngen muß man etwas in die Ostflanke ausweichen, hier meistens schuttbedeckte Platten und Bänder. Sobald möglich immer direkt zum Grat zurück (mehrfach I) und auf der Gratschneide entlang. Viele der Aufschwünge sehen aus der Distanz erschreckend aus, sind dann aber doch recht einfach zu klettern.

Ohne größere Probleme auf den Gipfel der Südlichen Sonnenspitze. Hier jede Menge Prosa im Gipfelbuch, für das man viel Zeit bräuchte. Leider hatten sich in unserem Fall die Wolken inzwischen dazu entschlossen, die Karwendelmauer zu überqueren und ins Moserkar abzufließen, weswegen wir gezwungen waren, uns zügig an den Abstieg zu machen.

Abstieg über den Südgrat, mehrfach kurz in die Ostflanke ausweichend. Brüchiges, unangenehmes und teils sehr ausgesetztes Gelände, mehrfach I und Stellen II. Immer noch T6. Erst nach einiger Zeit wird der Grat langsam breiter und man gelangt zum P.2299 der AV-Karte.

Nun immer noch weiter am Grat hinab, jedoch durch angenehmeres Gelände, teils plattige Felsen (Stellen I) bis zu einer Scharte mit Steinmann, an deren anderer Seite zum erstenmal wieder Latschenbewuchs zu finden ist. Hier nun rechts vom Grat ab und steil hinab in den Kessel, über Schutt und Wiesen zum breiten Bachtobel queren.

Im folgenden nun für eine relativ lange Zeit das trockene Bachbett hinab, weitgehend festes Gestein garniert mit vielen größeren Blöcken, Schutt und mehreren Absätzen (I). Durch die Engstelle am Ende des Kessels hindurch, bis das Bachbett wasserfallartig abfällt. Nun rechts hinaus durch die Latschen (kleiner Weg) zu einem Steinmann in eine weitere, brüchig-erdige Rinne. Diese hinab, am besten mit Hilfe der Latschen am rechten Rand (I). Nach der Hälfte Querung auf die linke Seite und weiter hinab, bis sich die Rinne verläuft. Nun Querung nach links zurück zum ursprünglichen Bachbett, in dieses hinein (I) und jenseits wieder hinaus. Auf der linksseiten Begrenzung über Grasschrofen und durch breite Latschengassen ohne weitere Schwierigkeiten hinab zum Moserkarbach.

Hier haben wir erst in einem Hummelnest pausiert, dann nach der ersten Flucht eine weitere Kreuzotter gefunden, und nach der zweiten Flucht waren wir schon wieder am Fahrrad. Mit dem Fahrrad die 20km nach Scharnitz hinaus. Und nochmal, trotz schöner Tour, über die 6€ Parkgebühr ärgern. Sauerei!

+50Hm Gegenanstiege im Hinterautal.
Harald Breitkreutz
Bernhard Muschler
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