Den Bettel hingeworfen

Überraschung am frühen Freitagmorgen: Die Straße ins Halltal ist gesperrt, wegen Schottertransport. Freude, denn das sind 400Hm und 2,5km extra - dafür aber im Gegenzug 4€ mehr im Geldbeutel. Na denn mal los.

Einfach die Straße raufhatschen und den schweren Kieslastern am 32% steilen Berg zusehen. Dann, nach erreichens des Parkplatzes am Bettelwurfeck, rechtshaltend in das Kar. Dieses verlässt man auf halber Höhe nach links, dann weiter über den Steig durch schier endlose Latschengassen hinauf, bis zur Hütte.

Von der Hütte über den Südrücken bezeichnet hinauf. Dann die Flanke aufsteigend in östlicher Richtung queren (Stellen I, Klettersteig B, ohne Stahlseil II) bis fast zum Sattel zwischen den Bettelwürfen. Westlich in wenigen Minuten zu einer kreuzverzierten Erhebung, die man für den Gipfel halten darf, wenn man keine Lust hat, noch über den Grat bis zur vermutlich gleichhohen, ebenfalls kreuzverzierten Erhebung deutlich weiter westlich zu gehen.

Abstieg zurück in den Sattel.

In der Scharte erstmal das Klettersteigset angelegt. Gleich zu Anfang knackig hinauf (C, B). Weiter über eine schöne Verschneidung (C, ohne Seil bestimmt IV) zu einer weiteren Wandstufe (C, B). Danach durch eine kurze Rinne (Stellen I) und eine weitere Stufe hinauf (B). Über den Grat weiter zum Gipfel (Stellen I).

Am Gipfel sehr schöne Rundumsicht und tolle Tiefblicke. Allerdings ziemlich frisch, und viele freche Dohlen.

Abstieg über den Normalweg / die Klettersteigautobahn (A/B, Stellen I) zurück zur Hütte.

Der kurze Weg aus dem Halltal auf die Bettelwurfhütte hat etwas, das man seinen Knien wohl nicht antun mag. Tauschen kann man das gegen einen hübscheren, sanft geneigten Abstieg, wenn man die gut 150Hm Gegenanstiege zum Lafatscher Joch und gute 5km Umweg.

Dafür läuft man an der Hütte nach Westen, verflucht den Gegenanstieg und quert dann endlos durch die diversen Speckkare und unter der Speckkarspitze durch zum Lafatscher Joch. Von dort Abstieg zum Issanger. Der Pfad über letzteren ist ein wunderschöner Wanderweg, vorausgesetzt die letzten Regenfälle liegen etwa zwei Wochen zurück. Kurz vor St. Magdalena trifft man schließlich auf die Halltalstraße.

Hier hatten wir ein bißchen die Nase voll und sind daher direkt über die Straße abgestiegen. Das könnte man im Prinzip über den Waldsteig umgehen. Auch weiter unten bietet es sich an, den Fluchtsteig / die Rodelbahn zu benutzen, um der Straße aus dem Weg zu gehen.