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DAV Garching

Hochplattig - Bernhards (Ex-)Traumberg

Bericht von Harald Breitkreutz, Tourendatum 26.08.2010

Zusammenfassung:

Ziele:

Berg Henneberg: Von Obermieming
Berg Gacher Blick: Übergang vom Henneberg
Berg Hochplattig (Westeck): Durch die Rinne der Südwand
Berg Hochplattig (Hauptgipfel): Gratübergang
Berg Hochplattig (Ostgipfel): Gratübergang vom Hauptgipfel
Berg Gacher Blick: Abstieg vom Signalgipfel
Berg Henneberg: Übergang vom Gachen Blick

Team:

Bernhard Muschler
Harald Breitkreutz

Daten:

Aufstieg 2.018 Höhenmeter
5:45 Std.
9,8 Kilometer
Abstieg 2.028 Höhenmeter
4:30 Std.
9,8 Kilometer

Bericht:

Seit Jahren löchert mich Bernhard, daß er endlich auf den Hochplattig will. Heute geht es endlich rauf. Das Ergebnis ist die wohl wildeste Tour, die wir bisher gemacht haben: Fast zwölf Stunden unterwegs, über fünf davon in überaus bröseligem Absturzgelände.

Ergebnis: Eine gewaltige, eindruckvolle Tour, die wir aber wohl nicht unbedingt nochmal machen werden.
 

Detaillierter Bericht:

26.08.2010
Berg Henneberg:

Bergtour: Von Obermieming
Aufstieg 680 Höhenmeter
1:30 Std.
5,5 Kilometer
Abstieg 0 Höhenmeter
0:00 Std.
0 Kilometer
Verhältnisse: (Gut)
Wertung: (Durchschnittlich)
Verhältnisse: Erträgliche Temperaturen dank viel Schatten.
Bericht:
Los morgens um sieben in Obermieming. Am Parkplatz schon treffen wir zwei weitere Bergsteiger, die uns mißtrauisch beäugen. Alle wissen, das man von diesem Parkplatz aus eigentlich nur auf den Hochplattig wollen kann. Was aber nicht sein kann, nein, nicht sein darf, gehen doch grad mal ein dutzend Partien im Jahr da rauf. Und dass dann auch noch mitten unter der Woche...

Die ersten 400Hm gemütlich den Forstweg rauflatschen. Am Ende schließt ein Wanderweg an, der zum quasi unsichtbaren Henneberg raufführt, denn der hat gar keinen echten Gipfel.
Bernhard Muschler
Harald Breitkreutz

26.08.2010
Berg Gacher Blick:

Bergtour: Übergang vom Henneberg
Aufstieg 329 Höhenmeter
0:30 Std.
1,2 Kilometer
Abstieg 20 Höhenmeter
0:10 Std.
0,1 Kilometer
Verhältnisse: (Gut)
Wertung: (Schön)
Verhältnisse: In der Sonne deutlich wärmer.
Bericht:
Vom Henneberg über den Rücken rauf, durch Latschengassen zum Gipfel des Gachen Blicks. Schöne Aussicht von hier.

Hier erblickten wir zum erstenmal wieder die beiden anderen, und sie waren auf dem Weg zum Ostgipfel. Das zwang uns dazu, unseren ursprünglichen Plan, zum Ostgipfel aufzusteigen und von dort zum Hauptgipfel zu klettern, zu überdenken: Aus Berichten wußten wir, daß das Gelände unterhalb des Gipfels sehr steinschlaggefährdet ist und daß es quasi unmöglich ist, sich so zu bewegen, daß man keinen Steinschlag auslöst. Das wäre in dem einsamen Gelände nicht so schlimm, wenn wir nicht die untere Partie gewesen wären. Planänderung also: Durch die gut sichtbare Rinne rauf zum Westeck, dann Gratüberschreitung zum Hauptgipfel und zum Osteck und von dort den üblichen Zustieg wieder runter.
Bernhard Muschler
Harald Breitkreutz

26.08.2010
Berg Hochplattig (Westeck):

Bergtour: Durch die Rinne der Südwand
Aufstieg 850 Höhenmeter
2:45 Std.
2,4 Kilometer
Abstieg 100 Höhenmeter
0:30 Std.
0,3 Kilometer
Verhältnisse: (Gut)
Wertung: (Aussergewöhnlich)
Verhältnisse: Bröööösel. Aufkommender Wind.
Bericht:
Vom Gachenblick runter, dann ausgesetzt über eine erodierte Stelle. Danach genausoausgesetzt durch eine "Bröselwiese" (Danke Bernhard für die Erfindung dieses Wortes). Ordentlich vorbereitet hätte man natürlich gewußt, daß man all dies westlich durch Latschengassen umgehen kann.

Danach durch Wiesenschrofen rauf zum Einstieg der Rinne, die hier zweigeteilt um einen Turm herumführt. Wir haben die linke genommen, was vermutlich die schlechtere Wahl war. Teils autoreifengroße Blöcke rauschen durch bloße Berührung ins Tal. Kein Spaß.

Ein Stück weiter oben wird die Rinne breiter und steiler, außerdem teilt sie sich. An der Ostseite alte Sicherungshaken. Unglaublicher Brösel. Die Rinne teilt sich nach oben mehrfach. Man muß immer die linke nehmen. Am ersten, breiten Verzweigungspunkt verlassen wir gleich die Rinne, die danach tief eingeschnitten mit Restschnee durch die Flanke verläuft. Auf der ostseitigen Begrenzung kommt man sehr angenehm vorwärts, nur wenig Bruch und auch nicht übermäßig schwierig (I).

Irgendwann flacht die Begrenzung zur Rinne runter ab. Hier wechselt man auf die nun gangbare westseitige Begrenzung. Auf dieser, am besten in der Nähe der Rinne weiter hinauf bis zum Grat (I, je nach Wegwahl Stellen II).

Am Grat angekommen beeindruckende Tiefblicke nach Norden. Man kommt ziemlich genau an der Stelle raus, an der auch der Anstieg durch die Nordwand zum Grat kommt. Der schaut überaus bröselig aus, immer wieder, im Minutentakt spontaner Steinschlag - gut daß wir den Südanstieg genommen haben.

In 10 Minuten rüber zum Westgipfel. Sehr schöner Grat, meist fest, schön zu klettern (I).
Bernhard Muschler
Harald Breitkreutz

26.08.2010
Berg Hochplattig (Hauptgipfel):

Bergtour: Gratübergang
Aufstieg 119 Höhenmeter
0:30 Std.
0,3 Kilometer
Abstieg 100 Höhenmeter
0:20 Std.
0,3 Kilometer
Verhältnisse: (Gut)
Wertung: (Aussergewöhnlich)
Verhältnisse: Was. Für. Ein. Bruch.
Bericht:
Vom Westgipfel zurück zum Rucksackdepot. Frohen Mutes, angespornt durch den schönen Gratabschnitt, in den weiteren Grat. Der entpuppt sich wenig später als unglaublich brüchig. Dutzendemale muß man über Brösel in die Südflanke abklettern (II, Stelle III-) weil der Grat ungangbar abbricht. Immer wieder poltern große Blöcke ins Tal, weil alleine der Festigkeitstest mit dem Fuß ausgereich hat, ihn da runter zu befördern. Jeden Griff, jeden Tritt muß man dreimal oder öfter auf seine Festigkeit testen bevor man ihn belastet. Nicht immer ist der Weiterweg offensichtlich, zweimal muß man durch enge Felstore hinter steilen Absätzen.

Zur Orientierung: Im Prinzip bleibt man immer am Grat, man muß nie tief in die Südflanke absteigen, höchstens ein paar Meter bis unter die Scharte jenseits des Abbruchs. Rötliches Gestein ist nicht zwingend ein Hinweis auf die richtige Richtung, der Berg bröselt auch ohne menschliches Zutun. Abstiege in die Nordflanke sind nicht nötig!

Am Hauptgipfel ein großartiges Panorama. Wir sind erst die zweite Partie in diesem Jahr. Auch sonst nicht mehr als ein paar Besteigungen pro Jahr, deutlich weniger als an West- und Ostgipfel. Interessantes Detail am Rande: Das Gipfelkreuz ist zersplitter und kaputt. Hochplattig - da wo selbst das Gipfelkreuz brüchig ist.
Bernhard Muschler
Harald Breitkreutz

26.08.2010
Berg Hochplattig (Ostgipfel):

Bergtour: Gratübergang vom Hauptgipfel
Aufstieg 30 Höhenmeter
0:20 Std.
0,3 Kilometer
Abstieg 799 Höhenmeter
2:00 Std.
2,4 Kilometer
Verhältnisse: (Gut)
Wertung: (Schön)
Verhältnisse: Bruch Bruch Bruch Bruch Bruch Bruch Bruch. Noch was vergessen? Ach ja: Bruch.
Bericht:
Vom Hauptgipfel geht der Grat zunächst sehr schön weiter, quasi abbruchfrei und vergleichsweise fest. Er zum Ostgipfel hin kommen einige Abbrüche, deren Gestein zwar auch brüchig ist, aber nicht so schlimm wie im ersten Teil des Grates. Man hält sich meist am Grat, bei den Abbrüchen steigt man in die Südflanke ab (II, Stelle III-). Die klettertechnisch schwierigste Stelle direkt oberhalb einer Scharte (III-) ist aber fest. Der letzte Abbruch ist der subjektiv schwierigste dieses Gratteils, relativ viel Bruch, II+. Dann in wenigen Metern zum Signalgipfel hinauf.

Vom Signalgipfel rückblickend waren wir uns einig, daß wir den Grat zum Hauptgipfel wohl nicht angegangen wären angesichts des letzten Abbruches. Der schaut von hier aus wirklich fies aus. Im Gipfelbuch findet sich der Eintrag der anderen Partie.

Vorfreude auf den Abstieg: Einfach die Rinne mit dem Geröll runterrauschen und fertig. Pustekuchen. Die Rinne ist durchsetzt von kleineren Abbrüchen, so dass an eine zügige Geröllabfahrt nicht zu denken ist. Zudem tritt man immer wieder größere Blöcke los, mit denen man nicht zusammen abfahren will. Daher lange auf der ostseitigen Begrenzung durch Schrofenquark runter, bis die Rinne deutlich aufweitet und man keine Abbrüche mehr erkennt. Ab hier ist eine Geröllabfahrt möglich, allerdings ist das Geröll sehr grob, da freuen sich die Schuhe.

Wenn die Rinne wieder enger wird rechts hinaus. Dann lange absteigende Querung über die Wiesen zurück. Diesmal intelligenterweise zumindest einen Teil der ausgesetzten Bröselwiesen unter dem Gachen Blick durch Latschengassen umgangen.
Bernhard Muschler
Harald Breitkreutz

26.08.2010
Berg Gacher Blick:

Bergtour: Abstieg vom Signalgipfel
Aufstieg 10 Höhenmeter
0:10 Std.
0,1 Kilometer
Abstieg 329 Höhenmeter
0:30 Std.
1,2 Kilometer
Verhältnisse: (Gut)
Wertung: (Durchschnittlich)
Bericht:
Abstieg über den Aufstiegweg. Erleichtert, daß wir uns endlich wieder in "normalem" Gelände befinden.
Bernhard Muschler
Harald Breitkreutz

26.08.2010
Berg Henneberg:

Bergtour: Übergang vom Gachen Blick
Aufstieg 0 Höhenmeter
0:00 Std.
0 Kilometer
Abstieg 680 Höhenmeter
1:00 Std.
5,5 Kilometer
Verhältnisse: (Gut)
Wertung: (Durchschnittlich)
Verhältnisse: Statt Brösel nun Bremsen, Gott sei Dank nicht ganz so viel wie Brösel.
Bericht:
Vom Henneberg wieder über den Pfad zum Forstweg und über diesen runterhatschen. Der kam mir lange nicht so schlimm vor wie manch anderer Talhatscher.
Bernhard Muschler
Harald Breitkreutz
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