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DAV Garching

Jochberg-Pleite am Nordostgrat

Bericht von Harald Breitkreutz, Tourendatum 09.06.2007

Zusammenfassung:

Ziele:

Berg Jochberg: Nordostgrat

Team:

Harald Breitkreutz
Bernhard Muschler

Daten:

Aufstieg 550 Höhenmeter
2:30 Std.
3 Kilometer
Abstieg 550 Höhenmeter
1:30 Std.
3 Kilometer

Bericht:

Wie viele Leute können schon von sich behaupten, am Jochberg gescheitert zu sein?  

Detaillierter Bericht:

09.06.2007
Berg Jochberg:

Bergtour: Nordostgrat
Aufstieg 550 Höhenmeter
2:30 Std.
3 Kilometer
Abstieg 550 Höhenmeter
1:30 Std.
3 Kilometer
Verhältnisse: (Eher gut)
Wertung: (Durchschnittlich)
Bericht:
Vom Parkplatz etwas oberhalb der Gedenktafel an der Kesselbergstraße führt links ein Forstweg weg. Dieser überquert nach einer Weile ein ausgetrocknetes Bachbett und scheint dann zu enden, es geht aber noch ein gutes Stückchen weiter. An sein Ende schließt ein schwach ausgeprägter Pfad an. Diesem sind wir ein Stückchen über einen grasbewachsenen Hügel gefolgt und dann in einem weiteren Bachbett gelandet. Ein Stück darin bergauf und dann links steil auf den angrenzenden Rücken. Diesen teils weglos, teils auf Steigspuren hinauf bis zum Beginn der Latschen. Unter den Latschen nach links gequert bis in eine Rinne und diese hinauf (Stellen I) bis zu einem Absatz. Vor diesem links hinaus und auf der linken Begrenzung bis über den Absatz, dann nach rechts gequert in eine Latschengasse. Hier deutliche Schnittspuren an den Latschen bis zu einer Freifläche unterhalb der Abbrüche. Weiter nach links gequert bis zur ersten gangbaren Rinne.

Hier waren wir das erstemal unsicher, weil wir meinten, uns schon im Zustieg verhaun zu haben und auf dem Mittelgrat gelandet zu sein. Ich war am Tag darauf am Graseck und habe stundenlang die Nordwand studiert und bin dann zu der Überzeugung gelangt, daß wir doch nicht am Mittelgrat sondern wie geplant am Nordostgrat waren. Das Problem liegt darin, festzustellen, welcher der unzähligen Rippen denn nun als "Nordostgrat" und "Mittelgrat" bezeichnet wird. Die Beschreibung des Mittelgrates aus dem Zebhauser konnten wir hier nicht mehr mit der Realität in Übereinstimmung bringen. Für das "Wandl mit Latsche" gab es mehrere Kandidaten, ein "von unten sichtbares Band, das von links nach rechts heraufzieht" haben wir auch nicht gesehen. Es gab zwar noch einen Haufen Spuren (von denen wir auch einigen gefolgt sind), allerdings war kaum zu beurteilen, was davon menschlichen und was tierischen Ursprungs war. Steinmandl gab es nie und angeschnittene Latschen waren auch keine mehr zu finden. Wir sind dann die erste gangbare Rinne nach rechts hinauf bis zu ihrem Ende (bröseliger Berg-Müll), haben dann rechts hinausgequert und sind eine noch breitere Rinne (I, auch bröselig) bis zur deren Ende an den westlichen Abbrüchen des Grates gegangen. Danach folgt sehr heikles Schrofengelände (II?, ausgesetzt, brüchig), hier haben wir dann umgedreht. Angekündigte Gewitter und dunkle Wolken (die sich dann später ohne einen Tropfen Wasser von sich zu geben wieder verzogen haben) haben uns zusammen mit dem nicht ganz ungefährlichen und anstrengenden Gelände davon abgehalten, noch weiter nach dem richtigen Weg zu suchen.

Nach dem Studium der Route und der Grate vom Graseck aus glaube ich, daß wir doch richtig waren. Im Zebhauser ist in der Beschreibung allerdings davon die Rede, daß man schräg rechts hinauf müsse und dann senkrecht über der östlich eingeschnittenen Schlucht stünde. Tatsächlich standen wir aber senkrecht über einer westlich eingeschnittenen Schlucht (die den NO-Grat vom Mittelgrat trennt) bzw. östlich von dieser, was auch viel realistischer ist, da auf einem Nordgrat "rechts oben" eher nach Westen führt und man somit vermutlich östlich über einer Schlucht (im Westen) steht.

Na ja ... jetzt können wir wenigstens überall erzählen, wie wären am Jochberg gescheitert ;-) Ob's einen nächsten Versuch gibt? Keine Ahnung ...

Harald, mit Bernhard und Andi

UPDATE (23.6.2007):
Habe mir den Jochberg nochmal von der Autobahn A95 genau angesehen. Von dort aus ist es sonnenklar was der Nordostgrat und was der Mittelgrat ist. Auch vom Herzogstand aus lässt es sich in etwa erahnen. Vom Graseck mangels Distanz hingegen eher weniger.
Harald Breitkreutz
Bernhard Muschler
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